Gegründet wurde der Verein 1966, das Schützenwesen in Kiefering
reicht aber weiter zurück.
Schon
Anfang des 20. Jahrhunderts, nachweislich ab 1925, gab es denSchützenverein
„Frohsinn“ beim Schmiedwirt.
Vordere Reihe von links:
Mayer Josef, Kronack - Spendlinger Johann, Schmiedgeselle von Kiefering -
Aicher Xaver, Gasteig - Spatzl Josef, Bauernsepp von Kiefering
Hintere Reihe von links:
Hindlmeier Franz, Knecht Edelthalham - Hofer Peter (Grinner) Knecht
bei Ouma Boinham - daneben mit Harmonika Mayer Josef, Boinham (Berghamer) -
daneben unbekannt, beschäftigt bei Wagner in Waitzgraming - Henghuber Ludwig,
Knecht bei Krems (Besitzer des Fotos).
Damals wurde noch mit Zimmerstutzen, nicht mit Luftgewehren
geschossen - und zwar vom Gastzimmer aus durch eine Mauer-öffnung ins
Nebenzimmer.
Zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder Jubiläen wurde auf
bemalte runde Holzscheiben gezielt. Mitglieder waren Bauernsöhne und Knechte aus
der näheren Umgebung. In der Zeit des NS-Regimes kam der Verein durch Verbote
und Auflagen zum Erliegen. Während des Krieges und in den Jahren danach gab
es kein Vereinsleben.
Bild von einer Maifeier – Jahr 1933
Das änderte sich erst in den 60er Jahren. 1961 heiratete
Leonhard Mittermeier aus Kastl die Kieferinger Schmid-Tochter Maria Buchner.
Er gehörte dem Kastler Schützenverein an und fuhr jede Woche zum Schießabend
dorthin.
Im Kieferinger Gasthaus (damals Heindl) gab es einen gut
besuchten Stammtisch. Mittermeier glaubte, es müsse möglich sein, mit dessen
Mitgliedern einen Schützenverein
in's Leben zu rufen.
Für den 9. Februar 1966 berief er mit einem Dutzend
Gleichgesinnter, darunter seine Brüder und Schwager, die Gründungsversammlung
ein. 44 Interessierte kamen und wählten
Leo Mitteremeier zum Schützenmeister.
Von seiner Frau unterstützt leistete er enorm viel Aufbauarbeit.
An der Spitze des Vereins blieb Mittermeier 27 Jahre lang, bis 1993.
Seine Nachfolger waren Florian Buchner bis 1998 und Alfred Abraham bis 2005. Seit
Mai 2005 ist Herbert Schmidt Schützenmeister. Die Zahl der Mitglieder
entwickelte sich positiv.
Waren es bei der Gründung noch 50, so zählte man 1991 schon 118
Schützen, heute sind es 250.
Bild vom Schützenball am 11.01.1969 - mit Schützenmeister Leonhard
Mittermeier
Weil es zur Zeit der Vereinsgründung nicht mehr erlaubt war, wie früher über
Köpfe hinweg zu schießen, musste ein Schießstand gebaut werden. Dies gelang
nicht zuletzt dank der Unterstützung großzügiger Sponsoren und viel freiwilligen
Grabens im früheren Rüben-, Eis- und Bierkeller.
Vier
Stände wurden dort geschaffen. Doch nicht nur geschossen wurde bei den
Kieferingern: Schon im Gründungsjahr wurde auch ein Sommerball veranstaltet. Der
erste Schützenball, mit dem zunächst Geld in die Kasse gebracht werden
sollte,
wurde zur Tradition. Er fand anschließend im Steiner-Saal und darauffolgend
in der Mehrzweckhalle in Tüssling satt.
Die prächtig bestickten Festbänder -
im Hintergrund die neue Fahne
1973 leisteten sich die Sportschützen eine Fahne.
Aus diesem Anlass gab es einen Heimatabend mit 600 Besuchern - ein Höhepunkt
der Verinsgeschichte.
Ein
weiterer war die Segnung der Fahne im Tüsslinger Schlosspark am 24. Juni
desselben Jahres. 84 Vereine waren mit Delegationen vertreten.
Schirmherr war der damalige Bürgermeister Hans Krämer, Patenverein war die
Schützengesellschaft Mittermühle. Diese ehrenvolle Aufgabe übernahmen die Kieferinger selbst 1974 für die Teisinger
Reiterhofschützen und 1980 bei den Pollinger Hirschbachschützen.
Patenverein bei Fahnenweihe der Reiterhofschützen Teising am
09.06.1974
Mit der Erweiterung des Gasthauses Kreuzpointner 1972 wurde auch
die Schießanlage von sechs auf zehn Stände vergrößert. Geschossen wird in
Kiefering heute in vielen Disziplinen,
nicht nur mit Luftgewehr und Luftpistole, sondern auf auswärtigen Ständen
auch mit scharfen Waffen. Seit 1986 gibt es auch eine Salut-Abteilung. Gepflegt
wird auch das Vereinsleben,
etwa mit Hufeisen-Turnieren, Grillfesten und Partys Für die Jungend.
weitere Fotos von alten Zeiten!
|